Lexar Hüs
Oberstdorf | Bayern | DE
2019
Das denkmalgeschützte Gebäude wurde 1531 errichtet, und ist somit eines der ältesten Gebäude in Oberstdorf. Ursprünglich war es in einen Wohnteil in Holzblockbauweise mit darunter liegendem Stall-Geschoss aus Bruchsteinwänden, sowie einen Tennen-Teil gegliedert.
Im Zuge der Sanierung wurde der ehemalige Stall zum Architekturbüro umgebaut und der Wohnteil aufwendig historisch saniert. Wände sowie Dachaufbauten wurden in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege energetisch verbessert. Der Tennen-Teil wurde teilweise abgebrochen und als Holz-Massivbau ersetzt, damit das Gebäude wieder als Mehrgenerationen-Wohnhaus genutzt werden kann.
Trotz der historischen Substanz unterschreitet das Gebäude die von der
Energieeinsparverordnung (EnEV) geforderten Werte um mehr als 30%.
Die Typologie des Gebäudes bleibt durch die Wiederaufnahme der klaren Kubatur des Tennen-Teils erhalten. Auch in der Innenraumgestaltung des neuen Wohnteils sind Elemente des Gebäudes wiedererkennbar, wie Blickbeziehungen vom Erdgeschoss über 8 Meter zum Giebel, und die Anordnung der Räume als Boxen.
Um einen Kontrast zu der 300 Jahre alte Trennwand zu schaffen, und die verrußten Oberflächen aus der Flur- bzw. Raumküche des historischen Wohnteils gestalterisch aufzugreifen, wurde im neuen Wohnteil mit verkohlter Holz-Täfelung gearbeitet.
Auch das Speichermasse-Prinzip des historischen Gebäudes - mit seinem zentralen, gemauerten Kamin - wird im Neubau durch den Wohn-, Koch- und Essbereich verbindenden Sichtbeton-Kubus zitiert und neu interpretiert. Im Kubus sind alle technischen und hauswirtschaftlichen Funktionen enthalten.
TYP | Sanierung,Teilneubau
Fertigstellung | 2019
Bauweise | Holz-Massivbau, Holz-Strickbau
Endenergiebedarf | 21,3 kWh/m²a
Energiestandard | KFW 70
LPH | 1-9
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